Am 27.01.2020 besuchte uns Tobias Knerr und erzählte von OpenStreetMap und dem Google Summer of Code.
Beim Summer of Code arbeitet man von zu Hause aus an open software und erhält dafür Geld von Google (umgerechnet ca. 5000€). Das Ganze gibt es seit 2005 und jedes Jahr nehmen etwa 1000 Personen teil, allesamt Studenten über 18 Jahren. Von den mehr als 200 Projekten sind am Ende über 80 Prozent erfolgreich. Die Teilnehmer können sich für mehrere Projekte bewerben, werden aber nur für maximal ein Projekt genommen. Nachdem die Organisatoren der einzelnen Projekte die Bewerbungen durchgesehen haben, fragen sie bei Google eine gewisse Anzahl an Slots an. Nachdem Google dann die tatsächliche Anzahl an Slots zuteilt, füllen die Organisatoren diese mit Bewerbern. Die Projekte haben jeweils eigene Beschreibungen, die auch beinhalten, was zu tun ist. Eine eigene Idee einzubringen ist auch möglich, aber in jedem Fall benötigt man einen Mentor. Diesen lernt man beim community bonding vor dem eigentlichen Coding auch kennen. Der Kontakt kann direkt oder über Foren, Chats, etc. erfolgen. Man soll so mehr über das Projekt und die Idee lernen und auch einen guten ersten Eindruck hinterlassen. Gecoded wird dann von Mai bis August, wobei es jeden Monat eine Evaluation gibt. Nur wenn die Mentoren entscheiden, dass es sich um einen Erfolg handelt, wird das Geld an die Teilnehmer ausbezahlt. Nach einer erfolgreichen ersten Evaluation gibt es 30 Prozent des Gesamtbetrags, nach der zweiten weitere 30 Prozent und nach der dritten und letzten Evaluation den Rest.
OpenStreetMap ist eine freie Karte mit offener Lizenz. Wer mithelfen möchte, kann sich im Wesentlichen in zwei Bereichen beteiligen: Mapping Data Acquisition und der Arbeit am Rechner. Genutzt wird OpenStreetMap für Navis, gedruckte Karten, auf Wikipedia, von der Deutschen Bahn, im Tatort, zum Bedrucken von Shirts und Lampenschirmen, ...
Auch Pokémon GO nutzt OpenStreetMap, weshalb einige User die Daten der OpenStreetMap verändert haben um die Spawns der Pokémon zu manipulieren.
Gehosted wird das Alles von der OSM Foundation, welche den kleinen Kern in einem großen "Ökosystem" bildet. Das Frontend beinhaltet unter anderem Wiki, Forum und die Site, das Backend umfasst z. B. Daten, Accounts und History.
Auch beim Summer of Code gab es bereits mehrere Projekte im Zusammenhang mit OpenStreetMap. Einige davon hat Tobias Knerr betreut und organisiert und er führte auch mehrere Beispiele vor: Unter anderem gab es ein Projekt zur Verbesserung der Darstellung der Karten anhand der Daten von OpenStreetMap und weiterhin wurde auf Basis der selben Daten auch ein 3D-Modell erstellt.
Insgesamt war es ein interessanter und schöner Vortrag und wir haben uns sehr gefreut, dass Tobias Knerr bei uns zu Gast war.